Wahlen 2014

Gemeinsam dissozial handeln

Faktencheck:

19.03.2014

Gesellschaftspolitisch ist das Wahlprogramm der Kandidaten eher dünn. In den letzten 3 Monaten habe ich einige Gespräche geführt. Fast immer sind die Kandidaten auf mich zugegangen. Das “fast” bezieht sich auf die Freie Wähler Vereinigung, die habe ich in ihrem Wahlkampfshop heimgesucht. Die FDP-Führung fand zwar ein Gespräch sinnvoll, hat aber dann keines angeboten und ist in Schweigen verfallen. LWK und die Grünen meldeten sich erst gar nicht. Übrig bleiben die Sozis und die CSU mit den Unterstützern der ÖDP. Die nahmen Kontakt auf und es entstand ein Dialog. Ich habe schon eine Menge an an Anfragen und Stellungnahmen einfordern müssen. Nicht immer habe ich die Fragen selbst erarbeitet. Aber sehr oft ist die Antwort nicht nur in meinen Augen

Unsinn

Frage (These):
Glauben Sie, dass die Weitergabe von Hörensagen, Gerüchten, Denunzierung, dem Gehörten von Dritten, Vierten und Fünften vom Landkreis an die Justiz geeignet ist, eine mit hoher Wahrscheinlichkeit zutreffende, auf Tatsachen beruhende, Entscheidungen der Gerichte die Kinder betreffend herbeizuführen?

Antwort: (Antithese):
Nein, ich glaube nicht daran, dass die Weitergabe von Hörensagen, Gerüchten, Denunzierung, dem Gehörten von Dritten, Vierten und Fünften vom Landkreis an die Justiz geeignet ist, eine mit hoher Wahrscheinlichkeit zutreffende, auf Tatsachen beruhende, Entscheidungen der Gerichte die Kinder betreffend herbeiführt.

Nun hier die Antworten aus einer Befragung von etwa 1.000 Stadt- u. Gemeinderäten:

  • Dafür bin ich nicht zuständig.
  • Dafür ist die Gemeinde nicht zuständig, nehmen Sie sich eine Anwältin.
  • Ich würde Ihnen raten, eine Anwältin mit der Sache zu beauftragen.
  • Das ist gar nicht so. Wir machen das so und so (Die Linke)
  • Ich habe jemanden gefragt, der hat gesagt man gebe sich Mühe.
  • Ich habe das an die Frau xxx gegeben, sie wird es beantworten können.
  • Ich kann das nicht beurteilen.
  • Mir sind keine solchen Fälle bekannt geworden.
  • “Dafür ist Frau xxx zuständig. Fragen sie bitte Die.” (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Auf Nachfrage hat die zuständige Behörde mitgeteilt, Sie wären nur unzufrieden, es wäre alles nicht so.

Wegen Art und Umgangston habe ich mir erlaubt, die Parteizugehörigkeit anzugeben. Vor allem, weil es mehrfach die gleichen Antworten waren. Es schüttelt mich. Ich möchte auch nicht Frau xxx sein.

Antwort: Dafür bin ich nicht zuständig.
Kommentar:Es wurde nicht gefragt, ob er für die Beantwortung der Frage zuständig war / ist.

Antwort: Dafür ist die Gemeinde nicht zuständig, nehmen Sie sich eine Anwältin.
Kommentar: Wenn ich wissen will, ob sie / er etwas glaubt, soll ich mir eine Anwältin nehmen ?? Ob er / sie die Gemeinde für nicht für zuständig hält, war gar nicht gefragt und offenbart allenfalls den Wissensstand.

Antwort: Ich würde Ihnen raten, eine Anwältin mit der Sache zu beauftragen.
Kommentar: Wann würden Sie mir raten, eine Anwältin zu beauftragen? Wenn ich wissen will ob Sie glauben dass... ach lassen’s wirs.

Antwort: Ich habe jemanden gefragt, der hat gesagt man gebe sich Mühe.
Kommentar: Das war die Antwort auf eine Frage, die wohl ein Dritter gestellt hat. He, Du Dritter, gib mir mal meine Antwort rüber! Also das, was ein Vierter geschrieben hat, was der Befragte glaubt.

Antwort: Ich habe das an die Frau xxx gegeben, sie wird es beantworten können.
Kommentar: Antwort kommt nur von Männern. Da wissen die Frauen, was der Befragte glaubt. Es wird deutlich, wer in der Partei / Parteibüro die Sozialkompetenz hat (Die Hosen an hat).

Antwort: Ich kann das nicht beurteilen.
Kommentar: Denkstörung. Wie mag der wohl täglich überleben? Braucht er ein Navi für den Weg zur Arbeit. Wie sieht sein Verständnis von “Miteinander” aus? Lebt er / sie allein? Wie allein? Hat er mal über den Sinn der Politik nachgedacht? Beziehung Bürger / Staat?.

Antwort: Das ist nicht so. Wir machen das So und So....
Kommentar: Jaja, und nachts ist es kälter als draußen! Mensch, egal was Du genommen hast - Nimm weniger davon! Hältst Du eigentlich Deinen Gegenüber - also den WÄHLER - für BLÖD?

Antwort: Mir sind (leider) keine solchen Fälle bekannt geworden.
Kommentar: Wies so leider? Gott sei Dank mussten Sie sich noch nicht damit beschäftigen! Mensch! Seien Sie doch froh!
Weiter: Also noch nicht geschieden, keine Kinder in Sicht oder  Lebenspartnerschaft bevorzugt, kein uneheliches Kind.
Außerdem kommt eh keiner zu Euch, weil ihr akut eh nix machen könnt, den Bürger nicht versteht - ansonsten kommt eine der vorstehenden Antworten. Nix für ungut.

Antwort: “Dafür ist Frau xxx zuständig. Fragen sie (bitte) Die. ”. (Bündnis 90/Die Grünen)
Kommentar: Verweigerung der eigenen Denkleistung

Antwort: Auf Nachfrage hat die zuständige Behörde mitgeteilt, Sie wären nur unzufrieden, es wäre alles nicht so.
Kommentar: Erstens: Es ist blöd, wenn die eine Hand der Behörde nicht weiß, in welcher Hosentasche gerade die andere steckt. Zweitens: Lügen ist nicht strafbar - Nachteile erleidet die Mitteilerin auch nicht. Drittens: Der Depp ist dann der Politiker der abschreibt und das für wahr erklärt - und prompt erwischt wird. Viertens: Es ist für die Beantwortung der Frage scheißegal, ob ich unzufrieden bin, weil die Milch heute morgen sauer war und deshalb meine Frau grantig und mufflig zum Golfplatz abzog!

Kommunalwahl ist eine Persönlichkeitswahl. Würden Sie solche Leute wählen, wenn Sie wüssten, wer so geantwortet hat? Doch sicher nur, wenn .... na egal.

Für die Beziehung zwischen Wähler und Politiker sind solche Antworten natürlich tödlich. Warum kann man nicht einfach schreiben: “Ich bin der festen Überzeugung, Entscheidungen sollten nur auf Basis von Tatsachen herbeigeführt werden. Was kann ich tun, haben Sie schon Vorschläge?”. Oder: “Versteh ich nicht, klingt aber ernst. Können wir uns treffen?” Oder: “Ich bin doch nicht der Erste, den Sie um Unterstützung für Ihr Vorhaben ansprechen. Welche Risiken bestehen für mich?” Oder “Ich kenne viele die sich beklagen, aber ich verstehe ihre Probleme nicht, wie das so hat kommen können - das ist doch unlogisch!”. Solche Fragen kamen. Nicht aus Kirchheim - Heimstetten.

Aber es ist ja nicht zu spät. Ich bin (in der Regel) nicht nachtragend. Naja, a bisserl scho. Aber man sieht sich zweimal im Leben.